Erste Tage in Gambia

Unsere zweite Woche hier in Gambia endet nun. Höchste Zeit, einiges von unseren Erlebnissen, Gefühlen, Schwierigkeiten und Überraschungen mit euch zu teilen. 

Packen in unserer Wohnung in Wangen

Die Anreise mit dem Flugzeug klappt super. Wir starten in Wangen mit dem Auto morgens früh um 4 Uhr und die Kinder sind erstmal hellwach und aufgedreht. Ronja und Lucia empfinden das Fliegen als sehr aufregend und spannend. Am Abend landen wir in Banjul und sind sehr erleichtert, dass Monika uns vom Flughafen abholt.

Flughafen Banjul
Taxifahrt vom Flughafen

Wer ist Monika? Monika ist Teil unserer Wohngenossenschaft in Wangen. Sie lebt aber nicht mit uns in Wangen, sondern seit fünf Jahren hier in Gambia. Sie arbeitet als ehrenamtliche Krankenschwester und hat sich ein Haus mit Garten auf dem Land gekauft. Dort dürfen wir nun gemeinsam mit ihr auf erstmal unbestimmte Zeit wohnen und dafür sind wir sehr dankbar!

Monika

Unser neues zu Hause ist in Essau. Essau ist, genau wie Banjul, direkt am Meer, aber auf der anderen Seite des Gambia-Flusses. Das heißt, um dort hin zu gelangen, muss man mit einer Fähre den an dieser Stelle ca. 5 km breiten Fluss überqueren. 

An diesem Abend ist es zu spät für die Fähre. Daher verbringen wir alle noch eine Nacht im Hotel und beenden unsere Anreise am nächsten Tag. Das tut allen gut, denn die Fahrt auf der Fähre und zum Haus birgt so viele neue und spannende Eindrücke, dass wir so alles viel mehr genießen können.

Alle haben es eilig auf das Schiff zu kommen
Da geht noch ein Eimer oben drauf…
…oder ein Kind hinten drauf?!
große Kontainerschiffe in Banjul
Fischerboote in Banjul
Und los geht’s!
Die einstündige Fahrt ist spannend
BH-Verkäufer – auf dem Schiff wird alles mögliche verkauft

Es ist heiß und alle sind müde. Als wir endlich an Monikas Haus ankommen, ist unser erstes Highlight der riesige, grüne Mangobaum mitten im Garten. Wir genießen den Schatten und Essen frische Wassermelone.

Ankommen unterm Mangobaum
Fotogener Mangobaum 😉
Vor dem Haus
Hinter dem Haus

In unserem neuen zu Hause fühlen wir uns alle auf anhieb wohl. Es bietet fast mehr, als wir erwartet hatten. Strom gibt es zwar nicht, aber es gibt einen Wassertank, der durch eine Solarpumpe jeden Tag mit frischem Grundwasser gefüllt wird. Darüber läuft die Wasserversorgung, wie z.B eine Dusche und eine Toilette im Haus. Beides ist absoluter Luxus hier in Gambia. Eine Küche gibt es auch nicht, nur einen Gaskocher draußen. Aber das ist nicht weiter schlimm, das Leben findet eh draußen statt.

Wasertank und Wasserstelle
kleine Abkühlung gefällig?
Ronja eröffnet ihr erstes, gambisches Restaurant

Monika bekommt jeden Tag eine warme Mahlzeit von den Nachbarn mitgekocht, gegen Geld. Das Angebot der Nachbarn, auch für uns zu kochen, nehmen wir erstmal gerne an. Das ist natürlich eine super Gelegenheit, das gambische Essen kennenzulernen.

Was gibt es heute? Lucia braucht nur wenige Tage, um die Antwort zu kennen: „Reis und Fisch“

Typisches Mittagessen – Reis mit Fisch und scharfer Zwiebelsoße

In den ersten Tagen erkunden wir ein bisschen die Gegend und das Dorf. Zum Strand sind es fünf Minuten. Das Wasser ist warm und aufgewühlt, aber ganz seicht. Am Ufer sind die schönen, bunten Holz-Fischerboote geparkt. Wir alle fünf lieben es im Wasser zu sein. Inzwischen gehen wir fast jeden Tag zum Meer. Ich gewöhne mich schnell daran, mit Klamotten schwimmen zu gehen. Alles andere ist hier für Frauen nicht üblich.

Strand bei Ebbe

Die Wege durchs Dorf sind verschieden breite Sandwege. Alle Aufmerksamkeit richtet sich auf uns, sobald wir irgendwo sind. Das ist einerseits schön, manchmal aber auch anstrengend. Durch die typischen Begrüßungsfloskeln „hello, how are you, how is your family usw.“ fällt es aber oft nicht schwer mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Das Interesse ist groß.

Nicht so angenehm dagegen sind die Rufe „toubab, toubab, minti, minti, money, money! – Weiße, Weiße, Süßigkeiten, Süßigkeiten, Geld, Geld!“, die uns ständig begleiten. Insbesondere die Kinder rufen das gerne.

Essau Hauptstraße
So schön grün ist es nur in der Regenzeit.
Ronja und Lulu Superstar
Nachbarskind Momsophie
Sonnencreme ist für uns wichtig…
…und für die einheimischen Kinder spannend.

Jeder Tag birgt neue Erlebnisse. Nicht alles ist leicht. Das heiße, feuchte Klima ist anstrengend für uns, auch die Nächte kühlen kaum ab. Mit den ein oder anderen gesundheitlichen Problemen haben wir natürlich auch zu kämpfen. Dann kommt noch dazu, dass alle Gambier/innen ein total verklärtes Bild von weißen Menschen haben. Die Erwartungen sind oft hoch: wir könnten die Quelle für ein unendlich besseres Leben sein…oder zumindest für ein neues Handy.

Aber wir freuen uns auf jeden neuen Tag hier in Gambia!

Ein Gedanke zu “Erste Tage in Gambia

  1. Liebe Johanna, lieber Clemens,Vielen Dank für die interessanten Eindrücken aus Gambia und die tollen Bilder. genießt die Zeit mit den Kindern – sie ist unendlich kostbar.Nachd

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